Inhalt

Ein kleines Mädchen kämpft gegen den Schluckauf. In doppelseitigen Illustrationen wird die Ausführung von acht Tricks gezeigt, die helfen sollen, den Schluckauf zu bekämpfen. Diese reichen von Senf in der Nase bis zum Schreien von Nonsens-Wörtern. Eine Doppelseite, auf der ein Trick beschrieben und illustriert wird, wechselt sich stets mit einer Doppelseite ab, auf der lediglich das Wort Hick oder Hicks mit den teils fatalen Folgen des Tricks gezeigt wird. Der Tipp reimt sich immer auf die darauffolgende Form des Lautes – also "Hick" oder "Hicks". Das Buch bricht lediglich beim letzten Trick dieses Schema und statt des erwarteten "Hick", das auf den Spruch "Iss zwölf Karotten mit neun Gurken, und werde ganz ganz dick" (o.S.) folgen müsste, zeigt sich beim Umblättern das typografisch inszenierte Wort "Rülps" – so kann man den Schluckauf wohl doch loswerden!

Kritik

Das Besondere an diesem Bilderbuch sind die farbenprächtigen Bilder, die durch das Drucken mit einem Risographen entstehen. Bei diesem umweltfreundlichen Druckverfahren werden die Farben transparent aufgebracht und können deshalb miteinander interagieren. Jedes der so gedruckten Einzelexemplare wird somit einmalig und sieht etwas anders aus.

In Hick! werden drei Farben verwendet. Ein deckendes Schwarz findet sowohl für die Konturen der Bilder als auch in gefüllten Flächen Anwendung. Ein helles Blau und ein kräftiges Senfgelb setzen die Farbakzente. Die Illustrationen von Christiane Pieper stecken voller kleiner Details und erhalten durch ihre nicht naturalistische Einfärbung einen surrealen und witzigen Charakter. Die Bilder laden zum genaueren Betrachten und zu einem Gespräch über die Umgebung der Protagonistin ein. Wo befindet sie sich? Was machen die anderen Personen und Tiere? Die typografische Umsetzung unterstreicht die Absurdität des Textes. So steht nach dem Tipp "Schwing das Tanzbein wie wild und werd' ganz schwindelig" (o.S.) ein "Hick", das ebenfalls aussieht, als wäre ihm das Gleichgewicht abhandengekommen. Die Buchstaben liegen nicht mehr auf einer Linie und kippen in verschiedene Richtungen.

Die absurden Vorschläge laden zwar nicht unbedingt zum Nachahmen ein, eignen sich aber bestens, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Was würdet ihr tun, um einen Schluckauf loszuwerden? Wie würde euer "Hick" in Schriftform aussehen? Ist es müde, schnell, hoch oder tief?

Fazit

Wer nach einem Buch sucht, das mehr als einmal gelesen werden kann, das zum genauen Hinsehen, Besprechen und Lachen anregt, der ist mit Hick! richtig beraten. Das Buch eignet sich zum Vorlesen für Kinder ab etwa fünf Jahren, die bereits den Witz hinter den skurrilen Reimen begreifen können. Besonders neugierige Entdeckerinnen und Entdecker, die gerne nach Details suchen und über das Leseerlebnis sprechen, werden an diesem Buch ihre Freude haben. Aber auch für Leseeinsteigerinnen und -einsteiger ist Hick! durchaus zu empfehlen. Das Verhältnis der großflächigen Bilder zu den kurzen Reimen sowie die große, gut leserliche Schrift dürften Spaß an den ersten Leseversuchen aufkommen lassen. Die liebevolle typografische Umsetzung und die einzigartigen Bilder werden nicht nur Kinder, sondern auch Freundinnen und Freunde besonderer Bilderbücher überzeugen.

Titel: Hick!
Autor/-in:
  • Name: Anushka Ravishankar
Illustrator/-in:
  • Name: Christiane Pieper
Erscheinungsort: Chennai (Indien)
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Tara Books
ISBN-13: 978-93-83145-74-4
Seitenzahl: 40
Preis: 16,00 €
Altersempfehlung Redaktion: 5 Jahre
Ravishankar, Anushka/Pieper, Christiane: Hick!