Inhalt

Anton und Luise langweilen sich – das Wetter ist trostlos, es ist kalt und dunkel. Weihnachten ist noch einige Tage entfernt. Aber statt Frieden auf Erden gibt es Zank zwischen den Freunden. Bringt denn nun das Christkind die Geschenke? Oder der Weihnachtsmann? Anstatt sich weiter gegenseitig anzumotzen, entschließen sich die beiden, zu ihrer nächsten Expedition aufzubrechen – natürlich mit dem grauen großen Stoffelefanten Timbo. Im Handumdrehen wird ein Pappkarton zu einem Hightech-Schlitten umfunktioniert und es geht los! Die gedankliche Expedition führt die Kinder an den Niederlanden vorbei nach London, Schweden, Island und endlich zum Nordpol. So flink sind sie unterwegs, dass sie kaum Zeit haben, die ausländischen Weihnachtstraditionen zu bestaunen, über die sie hinwegfliegen – hier Sinterklaas mit dem Swarten Piet, dort Santa Lucia, und so weiter. Bald sind sie am Ziel ihrer Reise und die Auflösung des Rätsels, wer denn eigentlich die Weihnachtsgeschenke bringt, liegt in greifbarer Nähe… Doch dann rüttelt die Realität die Kinder aus ihrem Abenteuer und sie sehen, dass sie doch nur im Keller ihres Wohnhauses gelandet sind und nicht im ewigen Eis. Alles halb so wild? An Heiligabend zeigt sich, dass manche Rätsel besser ungelöst bleiben, denn so gibt es doppelt Geschenke: einmal vom Christkind – und einmal vom Weihnachtsmann.

Kritik

Wie immer erschaffen Michael Engler und Joëlle Tourlonias im Zwiegespann eine herrliche Fantasiewelt, die mit ihrer Mischung aus Alltagsgegenständen und phantastischen Elementen besticht. In diesem Buch kommen noch die textlichen kulturellen Bezüge (zum Beispiel: "In der stürmischen Nordsee liegt eine riesige Insel", o.S.) hinzu, die den Ort markieren und durch bildliche Hinweise (London Eye und Big Ben sowie die typischen Mary-Poppins-Schornsteine) präzisiert werden.Alle Illustrationen sind von Tourlonias mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet, sodass auch Erwachsene ihre Freude beim Vorlesen haben werden. So liegen im ewigen Eis Fischstäbchen, Himbeeren und Rahmspinat. Und an den Wänden im Wohnzimmer hängen kleine Ausschnitte aus Landkarten, die auf ehemalige und zukünftige elefantastische Abenteuer hindeuten (Botswana, Indien, Island) sowie Skizzen aus vorhergehenden Büchern von Engler und Tourlonias. Inhaltlich bietet das Buch Jung und Alt viele Möglichkeiten zur Anschlusskommunikation über Weihnachtsbräuche. Dafür müssen aber die Erwachsenen vorher einmal nachlesen, wie es um die Weihnachtstraditionen in den bereisten Ländern steht. Schön wäre es gewesen, wenn der Verlag auf dem Nachsatz eine kleine Auflösung mitgegeben hätte, um Eltern und Pädagogen bei der Vorlesearbeit zu unterstützen. Denn längst nicht jeder Vorlesende hat auf Anhieb die kulturhistorischen und geografischen Hintergründe parat.

Fazit

Wer die elefantastischen Abenteuer kennt und liebt, wird auch dieses Buch unbedingt lesen und besitzen wollen. Die bildliche Gestaltung und das Zusammenspiel zwischen Bild und Text sind ungebrochen herausragend. Doch ist der Inhalt in diesem Buch recht vielschichtig und damit etwas schwerer zu erfassen, als bei den vorhergehenden elefantastischen Büchern. Wegen der komplexen Hintergrundgeschichte frühestens ab vier zu empfehlen, dafür ist das Buch aber bis ins Grundschulalter mit viel Ertrag und Diskussionspotenzial zu lesen.

Titel: Elefantastische Weihnachten. Expedition zum Nordpol
Autor/-in:
  • Name: Engler, Michael
Illustrator/-in:
  • Name: Tourlonias, Joëlle
Erscheinungsort: Berlin
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Annette Betz im Ueberreuter Verlag
ISBN-13: 978-3-219-11712-7
Seitenzahl: 32
Preis: 12,95 €
Altersempfehlung Redaktion: 4 Jahre
Engler, Michael (Text)/Tourlonias, Joëlle (Bild): Elefantastische Weihnachten. Expedition zum Nordpol