Inhalt

Schauplatz des Filmes ist eine Zukunft, in der die Erdoberfläche soweit von Menschenhand zerstört wurde, dass sie unbewohnbar wird. Damit jedoch zumindest ein Teil der Menschheit überlebt, wird die unterirdisch gelegene Stadt Ember errichtet. Die künftigen Bewohner dieser Stadt wohnen in ihr, ohne zu wissen, dass sie einst an der Oberfläche lebten. In einer Metallkiste wurden Aufzeichnungen hinterlegt, die der Bevölkerung von Ember nach 200 Jahren in der Dunkelheit den Weg an die Oberfläche weisen sollen, in der Hoffnung, die Erde habe sich bis dahin wieder regeneriert und sei wieder bewohnbar. Doch die Kiste ging mit der Zeit verloren. Die Stadt verfiel im Wechsel der Generationen und der Generator, der das Herz und die einzige Energiequelle in dieser sonst undurchdringlichen Schwärze ist, fällt immer öfter und in kürzeren Zeitabständen aus.

Lina Mayfleet (Saoirse Ronan) und Doon Harrow (Harry Treadaway) wissen um den Zustand ihrer Stadt und suchen verzweifelt nach einer Rettung. Die beiden sind auf sich gestellt, denn der Bürgermeister Cole (Bill Murray) verfolgt eigene egoistische Pläne und spielt der restlichen Bevölkerung vor, dass alles in bester Ordnung und der Generator bald wieder voll funktionstüchtig sei.

Plötzlich fällt Lina eine Metallkiste in die Hände. In ihr findet sie alte Anweisungen mit den Zeichen und Erläuterungen der Erbauer der Stadt. Mit diesen rätselhaften Aufzeichnungen ausgerüstet, begeben sich Lina und Doon auf die Suche nach dem Ausgang und der Rettung aus der Dunkelheit.

Sie entdecken, dass bereits ihre Eltern versucht hatten, einen Weg aus Ember heraus zu finden, jedoch ohne Erfolg. Ein Schlüssel mit dem Zeichen eines Blitzes führt Lina und Doon in den Generatorraum. Hier entdecken sie weitere Zeichen. Mit Hilfe der Aufzeichnungen der Erbauer aus dem Metallkoffer gelingt es ihnen, an die Oberfläche zu gelangen. Zuerst haben sie den Eindruck, ihre Flucht sei vergeblich gewesen, da an der Oberfläche alles ebenso dunkel ist wie unter der Erde, doch bald geht die Sonne auf und sie werden für ihre Mühen belohnt. Auch entdecken die Kinder einen Spalt, der bis nach Ember hinunterreicht. Durch ihn werfen sie eine an einen Stein gebundene Nachricht, auf der geschrieben stand, was sie entdeckt haben und der der Bevölkerung von Ember den Weg an die Oberfläche zeigen soll.

Kenan CityOfEmber abbAbb. 1: Screenshot aus City of Ember – Flucht aus der Dunkelheit (2008). Verleih: Capelight Pictures

Kritik

Für diesen Film wurde eines der größten Sets der Welt unter der Leitung von Martin Laing in einem Studio in Belfast gebaut. Allein das Studio hat eine Deckenhöhe von 27 Metern. Fast so hoch sind auch die surrealen, farbenprächtigen und detailverliebten Kulissen. Durch die in Echtbauweise errichteten Häuser und Straßen konnten sich insbesondere die jungen Darsteller hervorragend in ihre Rollen einfinden. Die Farbgebung der Gebäude und der Kleidung ist auf das junge Publikum abgestimmt, da es sich zumeist um sehr intensive Farbtöne handelt.

Obwohl sehr viele Kulissen gebaut wurden, kommt der Film nicht ohne digitale visuelle Effekte aus, die meist günstiger und schneller zu drehen sind. Gerade für junge Darsteller ist die damit verbundene Arbeit vor Green Sreens jedoch herausfordernd, da sie sich die Welt, in der sie gerade spielen, in ihrem Kopf hinzudenken müssen. Diese Herausforderung haben die beiden jugendlichen Hauptcharaktere mit Bravour gemeistert. Doch neben dem Generator, welcher am Computer entstand, gibt es auch viele mechanische Effekte und real gebaute Maschinen, welche den Charme dieser fiktionalen Welt erst ausmachen. So ist der aus den über die Stadt verteilten Rohren kommende Dampf real, ebenso wie der leicht angetrunkene Roboter, der über die Straßen fährt und öfters im Verlauf des Filmes auftaucht. Nicht nur den jungen, sondern auch den älteren Zuschauern macht es Spaß, diese Spielereien anzusehen.

Kenan CityOfEmber abb2Abb. 2: Screenshot aus City of Ember – Flucht aus der Dunkelheit (2008).Verleih: Capelight Pictures

Die Auswahl der jungen Darsteller ist gelungen. Die während des Drehs dreizehnjährige Saoirse Ronan, die Lina Mayfleet verkörpert, ist mittlerweile eine gefragte Schauspielerin und aus Filmen wie Abbitte, In meinem Himmel und Wer ist Hanna? bekannt. Harry Treadaway, der Doon Harrow spielt, verkörpert überzeugend den stillen Außenseiter, der nicht sehr umgänglich ist, aber dafür ein Händchen für die Funktionsweise und das Bauen von Maschinen besitzt. Die beiden Protagonisten gehen vollkommen in ihren Rollen auf und bieten sowohl für Mädchen wie für Jungen ein hohes Identifikationspotenzial.

Die Botschaft von City of Ember ist hoch aktuell, zumal der Film Parallelen zur derzeitigen Debatte um den Klimawandel zieht: Einige der Bewohner von Ember bezweifeln, dass der Strom ausfallen wird, genauso wie viele die Augen davor verschließen, was heute mit unserem Klima geschieht. Die Bewohner leben zwar wegen einer Umweltkatastrophe unter der Erde, jedoch kommt kein niederdrückendes Gefühl der Verzweiflung auf, da bereits am Anfang die Metallkiste mit den Aufzeichnungen über den Rückweg zur Oberfläche eingeführt wird. Später an Ende des Filmes, wenn Lina und Doon an der Erdoberfläche sind, verschwindet jegliche Angst - ein Glücksgefühl, es geschafft zu haben, bleibt zurück. So sind Kinder während des Filmes zwar gespannt und erleben die Situation aus der Perspektive der Protagonisten, jedoch bleibt nach dem Film kein schlechtes Gefühl zurück.

Fazit

City of Ember ist ein gelungener Abenteuerfilm für die ganze Familie, der den Zuschauenden zugleich einen kritischen Blick auf die Probleme des Klimawandels abverlangt.

Titel: City of Ember – Flucht aus der Dunkelheit
Regie:
  • Name: Kenan, Gil
Drehbuch:
  • Name: Thompson, Caroline
Erscheinungsjahr: 2008
Dauer (Minuten): 95
Altersempfehlung Redaktion: 12 Jahre
FSK: 12 Jahre
Format: DVD/Blu-ray
City of Ember – Flucht aus der Dunkelheit (Gil Kenan, 2008)