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"Dafür ist noch Zeit". Mr. Incredible ist ein Superheld, wie er im Buche steht: Mit einem knalligen Superheldenkostüm und Superkräften ausgerüstet rettet er mal eben kurz vor seiner eigenen Hochzeit die Welt vor bösen Schurken. Er liebt es, ein Held zu sein und den Menschen zu helfen. Doch die Zeit der Helden geht vorbei – plötzlich wird Mr. Incredible wegen "unerwünschter Lebensrettung" verklagt, muss sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen und seine Kräfte geheim halten. So landet er als Versicherungsangestellter in einem tristen Bürojob, der ihn zu Tode langweilt und führt mit seiner Frau, dem ehemaligen Elastigirl, und seinen drei Kindern Violetta, Flash und Jack-Jack ein stinknormales Leben.

15 Jahre später bekommt Mr. Incredible auf einmal die Gelegenheit, seine Superheldenkräfte wieder einzusetzen: Er soll eine monströse Kampfmaschine zerstören. Der Auftrag stellt sich jedoch bald als Falle des Bösewichts Syndrome heraus. Dieser will alle Superhelden eliminieren und eine brutale Killermaschine auf die Stadt Municiberg loslassen, um die Bürger dann als einzig übrig gebliebener Superheld retten zu können. Doch Syndrome hat seine Rechnung nicht mit der Familie Incredible gemacht, die trotz einiger Uneinigkeiten und Streitereien untereinander den gefährlichen Kampf gegen den Schurken aufnimmt.

Abb. 1: Screenshot aus Die Unglaublichen (2004). Verleih: Disney/Pixar

Kritik

Rasante Verfolgungsjagden vor spektakulären Kulissen: Das Abenteuer der Familie Incredible steht Action-Realfilmen in nichts nach. Wenn Flash, der Sohn der Incredibles, durch den Dschungel und über das Wasser der einsamen Insel von Syndrome rast, während er von dessen bösen Handlangern in fliegenden UFOs verfolgt wird, haben Kinder wie Erwachsene Spaß beim Zusehen. Der Kampf zwischen Gut und Böse wird durch den Einsatz von Superheldenkräften noch rasanter, aber gleichzeitig auch entschärft und auf veralbert. Dies nimmt den spektakulären und bisweilen sehr gewalttätigen Szenen für ein jüngeres Publikum den Schrecken. Erleben die Zuschauenden in einem Moment eine Schrecksekunde, wenn z. B. Raketen das Flugzeug mit Mrs. Incredible und den Kindern  abschießen, kann man flugs darauf über den originellen Einfall schmunzeln, dass Mama Elastigirl ihren sehr dehnfähigen Körper als Rettungsfallschirm benutzt.

Die beeindruckend echt wirkende Animation und die spannende Filmmusik greifen im Film sehr stimmig ineinander und kreieren eine mitreißende Wirkung. Kinder werden die sympathischen Figuren mit ihren außergewöhnlichen Kräften und die fantastische, detailreiche Bilderwelt des Films bewundern, während Erwachsene sicherlich Gefallen an den vielen humorvollen Anspielungen an James Bond-Filme finden werden: Ein größenwahnsinniger Bösewicht, Superheldenanzüge und Autos mit gewissen technischen Extras, Flugzeugabstürze, Raketenexplosionen und außer Kontrolle geratene Monster-Maschinen – Die Unglaublichen zieht alle Register. Die Produktionsfirma Pixar hat aber nicht nur einen gewöhnlichen Actionfilm, sondern vielmehr eine Action-Komödie entwickelt, die besonders von der Persiflierung der alten James Bond- und Superheldenfilme sowie den Streitereien der Filmfiguren untereinander lebt.

Die Unglaublichen sind keine fehlerlosen, perfekten Menschen, sondern haben ihre Ängste, Schwächen und alltäglichen Probleme. Gerade aus diesem Aufeinandertreffen von Alltag und Superheldendasein zieht der Film seinen Reiz. So werden altbekannte Streitereien beim Abendbrot in der Superheldenfamilie zum lustigen Spektakel, und die Reibereien zwischen den Geschwistern und ihren Eltern lockern das turbulente Abenteuer weiter auf. So bekommt auch ein Superheld wie Mr. Incredible Ärger von seiner Frau, wenn er abends zu spät nach Hause kommt, weil er unerlaubt Superheld gespielt und Menschen aus einem brennenden Haus gerettet hat.

Die Unglaublichen lädt aber nicht nur zum Staunen und Lachen ein, sondern eröffnet auch einen Einblick in Themen wie Zusammenhalt, Verantwortung und Selbstvertrauen. Dass man sich nicht verstecken muss für das, was man ist, erkennt am Ende des Films auch Violetta, die endlich Selbstvertrauen fasst und sich mit dem Jungen, in den sie verliebt ist, unterhält.

Abb. 2: Screenshot aus Die Unglaublichen (2004). Verleih: Disney/Pixar

Fazit

Die Unglaublichen hat nicht zu Unrecht 631 Millionen Dollar eingespielt und zwei Oscars gewonnen - einen für den besten animierten Spielfilm des Jahres 2005. Die dynamische Action-Komödie besticht durch originelle Figuren, liebevolle Detailarbeit am Bild und witzigen Querverweisen. Auch wenn Kinder und Erwachsene wahrscheinlich nicht an den gleichen Stellen lachen werden, dürfte der Film allen Altersgruppen Spaß machen. Und am Ende können sich alle sicher sein: Superhelden(filme) gibt es noch und muss es weiter geben!

Titel: Die Unglaublichen - The Incredibles
Regie:
  • Name: Bird, Brad
Drehbuch:
  • Name: Bird, Brad
Erscheinungsjahr: 2004
Dauer (Minuten): 111
Altersempfehlung Redaktion: 6 Jahre
FSK: 6 Jahre
Format: Kino