Inhalt

Die Wikingerinsel Berk könnte glatt als perfekter Urlaubsort durchgehen, wäre da nicht ein recht außergewöhnliches 'Schädlingsproblem'. Von Kakerlaken, Ratten, Termiten oder anderen typischen Störenfrieden ist hier allerdings nicht die Rede. Was der ländlichen Insel und ihren kriegerischen Bewohnern so zusetzt, sind riesige Schwärme von Drachen!

Eine Mausefalle oder Fliegenklatsche reicht hier also nicht aus, um sich dieser Plage zu entledigen. Riesige Schwerter, Kriegshämmer und ein Volk von unbeugsamen Wikingern sind da schon eher angebracht.

Das Erlegen von Drachen mausert sich in Drachenzämen leicht gemacht tatsächlich zum Volkssport. Und ähnlich wie in vielen anderen Sportarten gewinnen diejenigen die meiste Anerkennung, die auch die meisten 'Punkte' sammeln. Völlig frustriert ist deswegen aber die Drachentöterlegende Haudrauf der Stoische, da sein eigener Sohn Hicks plötzlich gar nichts mehr vom Drachentöten wissen will. Vielmehr verbrüdert sich der Teenager sogar mit einem Drachen und versucht alle im Dorf davon zu überzeugen, dass diese fliegenden Reptilien gar keine Feinde sind.

Abb. 1: Screenshot aus Drachenzähmen leicht gemacht (2009). Verleih: Paramount Pictures

Kritik

DreamWorks Animation präsentiert einen spannenden Abenteuerfilm, der sich wie alle aktuellen Animationsfilme der 3D-Technik bedient. Im Unterschied zu so manchem Konkurrenzfilm versucht Drachenzähmen leicht gemacht aber nicht, seine Zuschauenden ständig daran zu erinnern. Das Fehlen von erweiterten 3D-Bildschirmeffekten, die Gegenstände auf das Publikum 'werfen', ist sehr angenehm und zeigt ganz genau das richtige Maß zwischen spektakulären Effekten und dem Erzählen einer Geschichte.

Mit den beiden Regisseuren Dean Deblois und Chris Sanders (bekannt aus Lilo und Stitch) hat Dreamworks außerdem eine gute Wahl getroffen. Zwar erinnert der Drachen-Freund des Jungen Hicks doch manchmal an den albernen Stitch, jedoch liegt hier der Fokus nicht auf der Komik, obwohl diese wirklich hervorragend umgesetzt wird.

Gerade die gute Mischung aus einer spannenden Abenteuergeschichte und einer Prise alberner Lilo und Stitch-Satire macht Drachenzähmen leicht gemacht zu einem der derzeit besten 3D-Animationsfilme, der es auch mit Toy Story aufnehmen kann.

Abb. 2: Screenshot aus Drachenzähmen leicht gemacht (2009). Verleih: Paramount Pictures

Ausnahmsweise ist hier sogar die deutsche Synchronisation zu  loben: es war eine kluge Entscheidung, die erwachsenen Wikinger mit ostfriesischem Akzent reden zu lassen. Dies hat tatsächlich seine Vorzüge vor dem aufgezwungenen schottischen Akzent der englischen Version, der sich als mehr gewollt als gekonnt herausstellt.

Auch der Soundtrack von John Powell ist exzellent. Powell kombiniert keltische und skandinavische Motive mit typischen Actionfilm-Soundtracks. Die Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Soundtrack ist darum nur verdient.

Fazit

Mit Drachenzähmen leicht gemacht hat DreamWorks einen Stoff gefunden, der für Rezipienten aller Altersgruppen interessant ist: Es gibt wohl kein Kind, das nicht gerne einen Drachen als Haustier hätte, und auch das erwachsene Publikum dürfte sich von dem Humor und den gelungenen visuellen Effekten gut unterhalten fühlen.

Titel: Drachenzähmen leicht gemacht
Regie:
  • Name: DeBlois, Dean
  • Name: Sanders, Chris
Drehbuch:
  • Name: Cowell, Cressida
  • Name: DeBlois, Chris
  • Name: Goldberg, Adam F.
  • Name: Sanders, Chris
  • Name: Tolan, Peter
Erscheinungsjahr: 2009
Dauer (Minuten): 98
Altersempfehlung Redaktion: 6 Jahre
FSK: 6 Jahre
Format: Kino