Seit Jahrhunderten sind Märchen in allen Völkern sowohl Erwachsenen als auch Kindern erzählt worden. In Büchern zusammengetragen, sollen sie daher nicht nur gelesen, sondern vor allem auch durch Erzählerinnen und Erzähler vorgetragen und zu ihrem eigentlichen Leben erweckt werden. Eine angemessene Umsetzung in den modernen Medien ist dabei anzustreben. Märchen können in ihrem Wert für die Erziehung und Bildung des Kindes, für die Therapie von psychisch Kranken und Behinderten gleichwie für die Arbeit innerhalb verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen nicht hoch genug eingeschätzt werden. Deshalb hat die Märchen-Stiftung Walter Kahn einen Fond bereitgestellt, um Märchen-Seminare und Tagungen für Eltern, Lehrer, Erzieher und Forscher anzuregen und finanziell zu unterstützen.

Weiterhin initiiert und finanziert die Märchen-Stiftung Walter Kahn Ringvorlesungen an Universitäten und Hochschulen, die sich nicht nur in Bezug auf Volkskunde, Pädagogik und Didaktik, sondern auch im Hinblick auf die Psychotherapie, Theologie, Soziologie, Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstwissenschaft mit dem Thema Volksmärchen und –sagen auseinandersetzen.

Die Märchen-Stiftung Walter Kahn wurde 1985 von dem Braunschweiger Reisebürokaufmann Walter Kahn als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet. Das Stiftungskapital kann durch Zustiftungen erhöht werden. Die Stiftung ist Mitglied im Verband Deutscher Stiftungen, Berlin. Sämtliche anfallende Arbeiten wurden bis zum 31.12.1999 vom Stifter geleistet. Danach wurde eine Geschäftsstelle eingerichtet, welche sich seit dem 1. April 2002 in Volkach befindet.