[15.11.2016]

Gib's zurück! von Silke Seibold erhält in diesem Jahr den Deutschen Kinderhörspielpreis, der am 12. November bei den ARD Hörspieltagen in Karlsruhe vergeben wurde und mit 5.000 Euro dotiert ist.

Quelle: Pressefoto

Die Jury entschied sich für Seibolds Hörspiel über Lucas, der, statt mit seinem besten Freund ins Ferienlager zu fahren, zu zwei Wochen "Gefängnisaufenthalt" bei seiner Tante auf dem Land verdammt wird. Dabei ist es ein Glück für Lucas, dass Nicky da ist – Fußballstar, Hobbydetektivin und schon bald seine Partnerin bei gewagten Ermittlungen in einem mysteriösen Kriminalfall. Zu den Verdächtigen zählt sogar die Großtante! Im Übrigen verhalten sich einige Jungs aus der Nachbarschaft unheimlich merkwürdig. Langsam wird es gefährlich. Und Lucas hat alle Mühe, den Kopf oben zu behalten. Gib's zurück! ist Silke Seibolds (Jg. 1994) Debüt als Hörspielautorin und gleichzeitig ihre Bachelorarbeit.

In der Begründung der Jury heißt es: Die Sommerferien mit der kleinen Schwester und dann auch noch auf dem Hof der schrulligen Tante Elly zu verbringen – das ist für Lucas die Höchststrafe. Doch die Provinz ist alles andere als öde, das bemerkt der Held in Silke Seibolds Hörspiel Gib's zurück! sehr rasch und hält seine Abenteuer auf dem etwas antiquierten Aufnahmegerät von Papa fest. Abenteuerlich, ja sogar von detektivischer Spannung durchtränkt ist nämlich, was die Autorin dem Nachwuchspublikum hier bietet: Ein Krimi für Kinder, der in ländlicher Idylle handfeste Ungerechtigkeiten ökologischer Natur aufspürt, nebenbei ein schönes Lehrstück über Freundschaft bietet und unter der Regie von Kirstin Petri und mit der Musik von Peter Kaizar eine opulente Klangkulisse schafft. Ein sprachlich und akustisch einfallsreiches Kinderhörspiel, das im Mikrokosmos große Fragen stellt.

Die besten Produktionen aus den 24 eingereichten Hörspielen fasst die Jury in einer "Top 5"-Liste zusammen, neben Gib's zurück standen Anders – das Hörspiel (Andreas Steinhöfel, WDR), Mattis und die Himbeerdiebin (Hans Zimmer, DKultur), Wenn Pinguine fliegen (Sarah Trilsch, DKultur) sowie Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika (Oliver Scherz, WDR) auf dieser Liste.

In der Jury saßen neben Frank Olbert, stellvertretender Feuilletonchef beim Kölner Stadt-Anzeiger, die Dramaturgin und Autorin Kerstin Behrens, die Journalistin Eva-Maria Lenz, die Produzentin und Autorin Karin Lorenz sowie der Autor und Musiker Torsten Krug.

[mit Textmaterial aus Pressemitteilung]