"Die Grille und die Ameise", "Der Hase und die Schildkröte", "Die Stadtmaus und die Landmaus" oder "Der Rabe und der Fuchs" – Tierfabeln spielen im kinderliterarischen Kosmos eine große Rolle. In klassischen Texten machen Tierfiguren menschliches (Fehl)verhalten sichtbar und formulieren vielfach klare moralische Wertungen. Während klassische Fabeln Teil eines festen Normen- und Wertegerüsts waren, transportieren moderne Bearbeitungen oder neue Texte die Fabeln ins Heute. Dabei bürsten sie prägnanten Botschaften auf vielfältige Weise gegen den Strich, indem sie sie ironisch brechen, hinterfragen oder ins Gegenteil verkehren. So bleiben sie wie ihre klassischen Vorbilder Texte, die zur Reflexion auffordern wollen.


Die Ausstellung stellt Fabeltexte und ihre Illustrationen vor: Aufgespannt wird ein breites Panorama mit Fabeln und Tiergeschichten aus aller Welt – so beispielsweise von John Kilaka aus Tansania, der seine Geschichten in der Tradition des Tingatinga-Stils gestaltet. Auch kanonische Fabeln in verschiedenen historischen, zeitgenössischen und internationalen Bearbeitungen sind zu sehen: Die Fabel von der Grille und der Ameise haben nicht nur Äsop und La Fontaine erzählt, sondern auch – textlich und bildlich neu akzentuiert – Leo Lionni mit "Frederick" oder Janosch mit "Die Fiedelgrille und der Maulwurf".


Außerdem steht ein zentrales "Fabeltier" im Fokus: der Fuchs. Neben Löwe, Rabe, Maus oder Hase nimmt er einen prominenten Platz ein und tritt in unterschiedlichen Konstellationen auf. Oft agiert er listig und schlau, doch wird er selbst auch nicht selten übertölpelt. Er ist somit nicht auf eine Rolle festgelegt, was ihn zu einer spannenden Figur macht, die in vielen Texten auftaucht.

Öffnungszeiten und Preise finden Sie hier.

[Quelle: https://www.ijb.de/ausstellungen/single/von-fuechsen-und-fabeln]